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6 Mythen über Naturkosmetik: Was stimmt wirklich?
In den letzten Jahren hat sich Naturkosmetik zu einem echten Trend entwickelt. Denn immer mehr Menschen greifen zu Produkten, die als natürlich, umweltfreundlich und gesund beworben werden. Doch wie bei jedem populären Thema gibt es auch hier zahlreiche Mythen und Missverständnisse. Dieser Artikel geht den gängigsten Behauptungen über Naturkosmetik auf den Grund, um zu klären, was wirklich stimmt!
Mythos 1: Naturkosmetik ist immer besser für die Haut
Viele Menschen glauben, dass Naturkosmetik besser für die Haut ist. Dabei steckt vor allem dieser Gedanke dahinter: Natürliche Inhaltsstoffe sind sanfter und verträglicher. Doch das stimmt nicht immer. Natürliche Stoffe wie ätherische Öle können nämlich
auslösen. Insbesondere Menschen mit sensibler Haut sollten daher vorsichtig sein und Produkte gezielt testen.
Fakt ist: Die Hautverträglichkeit hängt weniger davon ab, ob die Inhaltsstoffe natürlich oder synthetisch sind, sondern davon, wie die Produkte formuliert sind. Somit kann dermatologisch getestete Naturkosmetik genauso gut oder schlecht verträglich sein wie konventionelle Kosmetik.
Mythos 2: Naturkosmetik ist zu 100 % natürlich
Wer „Naturkosmetik“ liest, stellt sich Produkte vor, die ausschließlich aus pflanzlichen und natürlichen Rohstoffen bestehen. In der Praxis ist dies jedoch oft nicht der Fall. Viele Naturkosmetikprodukte enthalten synthetische Stoffe, die als sicher und nützlich gelten, zum Beispiel Konservierungsstoffe, die das Produkt haltbar machen.
Fakt ist: Es gibt keine einheitliche gesetzliche Definition von „Naturkosmetik“. Zertifikate wie COSMOS oder NATRUE geben Verbrauchern allerdings Orientierung, welche Produkte tatsächlich hohe natürliche Standards erfüllen. Auch hier lohnt sich ein genauer Blick auf die Inhaltsstoffe.
Mythos 3: Naturkosmetik ist automatisch umweltfreundlicher
Ein weiterer weit verbreiteter Mythos ist, dass Naturkosmetik per se besser für die Umwelt ist. Auf den ersten Blick erscheint dies logisch, da natürliche Inhaltsstoffe oft als nachhaltiger beworben werden. Doch auch hier ist Vorsicht geboten.
Fakt ist: Die Umweltfreundlichkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, wobei besonders die folgenden drei Aspekte ausschlaggebend sind:
Ein Beispiel: Die Produktion von Palmöl, das häufig in Naturkosmetik verwendet wird, ist oft mit großen Umweltschäden verbunden. Auch der Abbau von Mineralien wie Glimmer, der in vielen Produkten für Glanz sorgt, kann problematisch sein. Es lohnt sich also, auch hier auf nachhaltige Zertifizierungen zu achten.
Mythos 4: Naturkosmetik wirkt nicht so gut wie konventionelle Kosmetik
Einige Menschen sind skeptisch, ob Naturkosmetik die gleiche Wirkung wie konventionelle Produkte erzielen kann, egal ob es um Gesichts- und Hautpflege, Make-Up oder Produkte für Handpflege geht. Sie vermuten nämlich, dass natürliche Inhaltsstoffe weniger effektiv sind als ihre synthetischen Gegenstücke.
Fakt ist: Die Naturkosmetik hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Dank moderner Forschung sind die Hersteller mittlerweile in der Lage, hochwirksame Produkte zu entwickeln, die mit konventioneller Kosmetik mithalten können. So gibt es mittlerweile viele Naturkosmetikprodukte mit Anti-Aging-Wirkstoffen wie Hyaluronsäure oder Vitamin C, die sich in der Hautpflege bewährt haben.
Mythos 5: Naturkosmetik ist teurer
Oft wird angenommen, dass Naturkosmetik grundsätzlich teurer ist als konventionelle Kosmetik. Tatsächlich gibt es viele Produkte, die im Hochpreissegment angesiedelt sind. Das heißt aber nicht, dass Naturkosmetik generell unerschwinglich ist.
Fakt ist: Naturkosmetik gibt es in allen Preislagen. Von der Drogeriemarke bis zum Luxuslabel ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Wer sich für bezahlbare Naturkosmetik interessiert, sollte folglich auf Eigenmarken und günstige zertifizierte Produkte achten.
Mythos 6: Naturkosmetik ist immer frei von Schadstoffen
Ein weiterer weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Naturkosmetik automatisch frei von Schadstoffen wie Pestiziden oder Schwermetallen ist. Doch auch natürliche Rohstoffe können belastet sein, zum Beispiel durch Umwelteinflüsse oder den Anbau.
Fakt ist: Zertifizierte Naturkosmetik unterliegt strengen Kontrollen, die sicherstellen sollen, dass Schadstoffe möglichst minimiert werden. Dennoch ist es wichtig, auf die Qualität der Produkte zu achten und im Zweifelsfall unabhängige Tests zu konsultieren.
Nachhaltige Tipps für den Kauf von Naturkosmetik
Umweltfreundliche Naturkosmetik beginnt beim bewussten Konsum. Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Tipps für einen nachhaltigen Einkauf zusammen:
Tipp |
Beschreibung |
Nachhaltige Verpackung wählen |
Produkte mit nachfüllbaren Behältern oder Recyclingmaterialien sind oft umweltfreundlicher. |
Inhaltsstoffe vergleichen |
Inhaltsstoffe auf Regionalität und biologische Herkunft überprüfen. |
Zertifikate beachten |
Zertifikate wie NATRUE oder COSMOS geben Hinweise auf hohe natürliche Standards. |
Regionale Produkte unterstützen |
Naturkosmetik aus regionaler Produktion reduziert den CO2-Fußabdruck. Nachhaltigkeit beginnt mit informierten Entscheidungen, die langfristig einen positiven Unterschied machen können. |
Nachhaltigkeit beginnt mit informierten Entscheidungen, die langfristig einen positiven Unterschied machen können.
Augen auf beim Kauf von Naturkosmetik!
Naturkosmetik bietet viele Vorteile, wie den Verzicht auf bestimmte synthetische Stoffe und eine oft nachhaltigere Produktion. Sie ist jedoch kein Allheilmittel und nicht frei von Herausforderungen. Verbraucher sollten sich bewusst sein, dass Begriffe wie „natürlich“ oder „umweltfreundlich“ nicht immer das halten, was sie versprechen.
Um sicher zu gehen, wirklich ein hochwertiges und umweltfreundliches Produkt zu kaufen, lohnt es sich, auf anerkannte Zertifikate zu achten und die Inhaltsstoffe kritisch zu hinterfragen. Denn nur so lassen sich Mythen von Fakten unterscheiden - und das Beste aus der Welt der Naturkosmetik genießen.
© Taufrisch Naturkosmetik
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